LAB - Splitter

Das Laboratorium der WIENER AKADEMIE für Organisationsentwicklung dient dem gemeinsamen Lernen und stellt das Tun, das Denken und die Erfahrungen ihrer AbsolventInnen der Weiterbildungen in den Mittelpunkt, Es öffnet einen Raum für sich herausbildende Erkenntnisse, Fragen und möglichen Antworten. Die LAB-Splitter bieten Einblicke in vergangene LAB´s.
Initiiert und begleitet werden die LAB’s von Wanda Moser Heindl und Josef M. Weber

LAB 2024 (2) - 18.06.2024

“Warm Data LAB”

In unserem November-Lab 2025 stand „Warm Data“ im Zentrum. 30 Teilnehmer:innen traten die Erforschungsreise - wunderbar gestaltet von Madhu Einsiedler und Jakob Maierhofer-Wieser - gemeinsam an. 

Als Warm Data werden relationale Informationen beschrieben, die Teile, Beziehungen und Kontexte in und zwischen Systemen verbinden.

Nora Bateson hat diesen Ansatz, aufbauend auf den Erkenntnissen ihres Vaters, entwickelt. Sie stellt ihn in die Welt um den komplexen, „wicked“ Problemen unserer Zeit zu begegnen. Die Grundannahme dabei ist, dass jeder Umstand, jedes Wesen, jedes Problem transkontextuell ist, dh. eingebunden ist in multiple Kontexte, die wiederum in andere Kontexte eingebunden sind, die sich wiederum gegenseitig bedingen.

Am Vormittag ließen wir uns in den Warm Data Lab Prozess ein: eine Auftaktgeschichte, eine unerwartete Frage und Kontexte dienten als Anregungen für intensive Gespräche, Geschichten und Fragen. 

Der Nachmittag lud ein die entstandenen Fragen zu vertiefen: Welche Frage beschäftigt dich jetzt? Das Panorama streckte sich von vom Warm Data Lab selbst hin zu gesellschaftspolitischen Fragen wie zB die Entwicklung unserer Demokratie.

Mehr Infos auch unter: Toward Warm Data  / The International Bateson Institute

LAB 2023 (2) - 27. November 2023

LAB-special „Climate Action Simulation“
Unser zweites LAB 2023 wurde in Form einer Klimakonferenz-Simulation durchführt. Ausgangslage der Simulation war ein„Notfall-Klimagipfel“, der von den Vereinten Nationen einberufen wurde. Vertreter von Regierungen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft wurden zusammengebracht, um einen konkreten Plan zur Begrenzung der globalen Erwärmung aufzustellen, indem werden. 

Das Format der „Climate Action Simulation“ ist eine Entwicklung von Climate Interactive, der MIT Sloan Sustainability Initiative und der UMass Lowell Climate Change Initiative

Die 35 Teilnehmenden wurden von  Christoph Mandl durch die Konferenz geführt. Als Ergebnis dürfen wir verbuchen: ein enorm erweitertes Wissen über die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, eine Ermutigung zum persönlichen und emotionalen Engagement für Klimathemen und ein Gefühl, dass wir den Klimawandel selbst in die Hand nehmen können. Darüber hinaus war erlebbar, wie aufgrund von unterschiedlichen Interessen Entscheidungssituationen entstehen, die hochkomplex und nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen sind. Und wie sehr in derartigen Situationen Dialogfähigkeit und Verständnis für die jeweils andere Seite, aber auch Verhandlungsgeschick gefordert sind. Themen, die uns in der Organisationsberatung häufig begegnen!

LAB 2023 (1) - 17. Juni 2023

Fuck up Nights – schrecklicher Name, kluge Idee

Von jungen Unternehmensgründern in Mexiko 2012 geboren, die sich ihre Geschichten, woran Sie beruflich (fast) gescheitert sind, erzählten, und dabei merkten, wieviel Lernpotenzial darin steckt.

Von dort den Ausgang nehmend, verbreiteten sich das Konzept der „Fuck up Nights“ in mittlerweile vielen hundert Städten weltweit. Und in einer ähnlichen Form wurde dieses LAB von Waltraud Gugerbauer und Thomas Fügenschuh gestaltet. Elisabeth Krön sorgte für Energizer und einer körperlichen Erfahrung von Scheitersituationen.

Unterlegt wurden die Fuck Up Stories von einer Philosophie/Theorie des Scheiterns, die von den beiden Moderatoren näher gebracht wurden. Philosophische Aspekte, u.a. dass im Scheitern „das eigentliche Sein der menschlichen Wirklichkeit“ liege, oder umgekehrt „nur was schief gehen kann, kann auch gelingen“ wurden erörtert.

Im ersten LAB 2023 mit 10 Teilnehmern wurden teils sehr persönliche „Scheiter – Geschichten“ erzählt.

Vom peinlichen Hoppala über jahrelange Kämpfe gegen das berufliche Scheitern bis hin zu grandiosem „In den Sand setzen“ war alles dabei. Selbstredend, dass es da an jeden Erzähler viele Fragen und danach angeregte Diskussionen gab. Und ja, dabei lernt man oft mehr als über glattgebügelte Erfolgsstorys, denen man nachstreben solle.

Aber da muss man dabei gewesen sein, denn diese Geschichten leben von ihren Erzählern und der Unmittelbarkeit des Augenblicks!

LAB 2022 (2) - 21. November 2022

Energieversorgung der Zukunft
Energiewende ist aktuell eines der meistbenutzten Buzzwords in unserer Gesellschaft. Täglich stolpern wir über Berichte, die neue zum Teil wundersame technische Lösungen beschreiben um aus der fossilen Energieversorgung mit Gas und Kohle auszusteigen. Energie aus Sonne und Wind sollen global unser Klimaproblem lösen. Unter der Leitung von Waltraud Gugerbauer und Andreas Kronsteiner begab sich das LAB nach Sattledt. Die dort ansässige Firma Fronius, weltweit eines der führenden Unternehmen, was die Herstellung von Wechselrichtern und weiteren Komponenten rund um eine gelungene Solarlösung für zu Hause betrifft. Die anschließende Werksbesichtigung gab erste Einblicke in Technologien, Verfahrensweisen und revolutionäre Lösungen im weiten Feld der Solarenergie. Vertieft wurden die Eindrücke durch die anschließende Präsentation des "24 Stunden Sonne - Konzepts" von Fronius, das auf eine 100%ige Abdeckung des Energiebedarfes eines Haushaltes durch Sonnenenergie abzielt.

Im folgenden Dialog mit Expert:innen wurde das Thema einer nachhaltigen Energieversorgung und deren zukünftigen Möglichkeiten diskutiert. In der Rolle des Sparring Partners wurden von den LAB-Teilnehmenden aus systemischer Perspektive - gemeinsam mit den Fronius-Spezialist:innen - Hypothesen gebildet, was denn für das Vorantreiben des Themas noch von Wichtigkeit sein kann.

LAB 2022 (1) - 13. Juni 2022

Wissenschaftskritik: Der letzte Schrei?

Wissenschaftskritik ist zur Zeit in aller Munde. Ob Corona-Impfung, Klimawandel oder Alternative Facts: Von den einen wird die Wissenschaft fundmental hinterfragt und teilweise sogar abgelehnt, die anderen wiederum fordern, dass sich Wissenschaftler*innen mehr in politische Debatten einbringen. Unter der Leitung von Helene Breiteneder und Bernhard Böhm widmete sich dieses LAB den verschiedenen Ausprägungen der Wissenschaftskritik. Es wurde darüber reflektiert was den Unterschied zwischen berechtigtem Hinterfragen und einer problematische Haltung zur Wissenschaft ausmacht. Dabei ging dieses LAB auch auf die Geschichte der Wissenschaftskritik ein und es wurde darauf hingewiesen, dass es mit den „Science and Technology Studies“ eine eigene Disziplin gibt, die sich seit den 1970ern mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft beschäftigt. Organisationsentwicklung und systemisches Denken kamen natürlich nicht zu kurz. Gemeinsam diskutierten wir wie sich die Labore der Naturwissenschaften als soziale System verstehen lassen und wir stellen uns die Frage, was wir von der Wissenschaftskritik für die Beratungspraxis lernen können.

LAB 2021 (2) - 19. November 2021

Paul Watzlawick wird 💯! Kommunikations-Choreografien und Wirklichkeits-Konstruktionen - Ein Tag durch das zweitlose Werk von Paul Watzlawick - geführt von Andrea Köhler-Ludescher 

Kontext, Konfusion und Katzenaugen; mit einem ImpulsTalk durch sein abenteuerliches Leben bei Interpol, in Indien und als Pionier der systemischen Interaktion); sowie Impuls-Szenen, wie Watzlawick in einem heutigen Gewandfür Change-Settings, Führung, Coaching und Beratung wirken kann – Kommunikations-Choreografien, konstruktive Perspektivenvielfalt und kreative Lösungsfindung, Kontext-Setting, Story-Flow und Role-Hopping in einer BewegtBild-Wirklichkeitskonstruktion.  Be neugierig und join in! 😉 [mehr]

LAB 2021 (1) - 14. Juni 2021

“Führen & Folgen in agilen und selbststeuernden Umgebungen” und

“Pandemie-Denken”

Anton Jessner , Maria W. Wieser und Birgit Krammer (als Gast) haben uns einen vertiefenden Blick in das Thema “Führen & Folgen in agilen und selbststeuernden Umgebungen” ermöglicht. In eine besondere Form der Auseinandersetzung zu Hypothesen und Überlegungen zu „Pandemiedenken“ haben uns dann Helene Breiteneder-Aigner und Karin Michaela Krischanitz geführt.

Es war eine gelungene Mischung aus Input, bewegender Körperarbeit und inspirierendem, konfrontierendem gemeinsamen Denken mit reichhaltigen Ergebnissen, die uns alle sehr wertvolle Unterstützung für unsere Arbeit  geliefert haben.
So macht gemeinsames Denken und Lernen richtig Freude!

LAB 2020 (2) - 23. November 2020

Buurtzorg - Eine Inspiration für Organisationen? 

Wir erforschen im LAB gemeinsam, wie Selbstorganisation in der Arbeitswelt gelebt wird. Dies tun wir Anhand des Buurtzorg Modells und dessen Einbettung in die  Modelle nach Frederic Laloux anhand folgender Fragen:

• Was sind die Potenziale und die Grenzen dieses Modells?

• Ws bedeutet dies für Menschen und Organisationen?

• Was kann OE und Führung daraus lernen?

Unterstützt hat uns bei diesem LAB Wolfgang Huber (Buurtzorg Cura Communitas GmbH), der dieses Modell in Klosterneuburg etabliert und Kai Leichsenring (European Centre for Social Welfare Policy and Research) der zur Verbreitung des Modells in Österreich beigetragen hat.

LAB 2020 (1) - 22. Juni 2020

COVID 19 - Themen, die uns jetzt wichtig erscheinen! Ein virtuelles World Cafe via Zoom, das einen Raum für jene Themen geöffnet hat, die diese besondere Zeit aufzeigt, die aktuell beschäftigen und wichtig sind - persönlich, organisational, gesellschaftlich.

Madhu Einsiedler, Wanda Moser Heindl und Josef M. Weber haben Fragen, die im Vorfeld in unserem SLACK-LAB-Kanal gepostet wurden, aggregiert. Daraus sind übergeordnete Themen für die 3 Runden World Cafe entstanden, um diesen in einem virtuellen Dialog weiter zu vertiefen. [mehr]

LAB 2019 (2) - 18. November 2019

Soziokratie 2.0 und 3.0 – Klassische Soziokratie und aktuelle Entwicklungen

Inputs und Praxisübungen zu Soziokratie, Einblicke und Erfahrungen mit der Implementierung in verschiedenen Organisationen und Einrichtungen ermöglichten einen spannenden und blickerweiternden Tag. Statt gefunden hat dieses LAB diesmal in der Mauerseglerei - einem Wohnprojekt, das soziokratisch organisiert ist.

Markus Lang und Willi Nowak haben diesen Tag gemeinsam mit unserem Gastreferenten Helmut Friedl gestaltet.  [mehr]

LAB 2019 (1) - 17. Juni 2019

Organisation, Autorität, Beratung in der digitalen Welt

Bernd Lunglmayr und Thomas Fügenschuh gestalteten den Themenfokus des Tages. 

Dialog und eine Reflexion mit VertreterInnen aus größeren Unternehmen, die schon lange „am Markt“ sind und sich damit beschäftigen, wie sie sich den vielfältigen Herausforderungen der Digitalisierung stellen. 

Fokus: Auswirkungen auf und Gestaltung von Organisation und Führung - und welche Fragen sich daraus für Beratung ergeben. [mehr]

LAB 2018 (2) - 26. November 2018

Digitalisierung II

Der LAB-workspace konnte seit seinem Entstehen nach unserem Juni-LAB nicht alle von uns erreichen bzw. begeistern. Sich zurecht zu finden oder seine Zeit zu investieren, ohne vorher den Nutzen zu kennen, wurde ebenso herausfordernd erlebt wie, dass der Alltag auch bereits diesem erfüllt war. Doch wo Schatten da auch Licht, wenn über interessante Beiträge berichtet oder bewusst wird, wie digital, z.B. mit Google Maps, Fahrplanauskunft, e-Banking, WhatsApp, etc. unser Tag bereits bereichert wird  [mehr]

LAB 2018 (1) - 11. Juni 2018

Digitalisierung und die Auswirkungen auf Mensch, Organisation und Gesellschaft

Vorbereitet und moderiert von Barbara Eppensteiner, und Markus Lang wurde in Anlehnung an die Form eines BarCamps der Fokus auf Auswirkungen der Digitalisierung (Gesellschaft / die Unternehmen / und uns Menschen) gelegt und unter anderem Themen wie z.B.

- Das digitale Geschäftsmodell

- Microlernen

- Digitalisierung: Europa als Brückenbauer in die Zukunft?

- Transformation der Organisation in eine digitale Welt

bearbeitet. [mehr]

LAB 2017 (2) - 27. November 2017

Die Kunst des Scheiterns

Das nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Zwentendorf in Zwentendorf an der Donau (Niederösterreich) ist die größte Investitionsruine der Republik Österreich und gilt als ein innenpolitisches Symbol und als ein Markstein der Wirtschaftsgeschichte. Das LAB am 27. November 2017 unternahem eine Exkursion in das AKW und setzte sich danach mit geschichtlichen und philosophischen Aspekten der „Kultur des Scheiterns“ auseinander.  [mehr]

LAB 2017 (1) - 19. Juni 2017

Hitting the Pause Button: Ethik und Verantwortung in der Beratung

Barbara Eppensteiner, Christine Moore und Robert Harb gestalten den ersten Tiel des LAB’s: Wirtschaftsskandale und der Stehsatz für entrepreneurhaftes Handeln "Erlaubt ist, was nicht verboten ist" führt zu der Überlegung, dass wohl "nicht alles ethisch vertretbar sein kann, was rechtlich möglich ist".

In den vier Quadranten einer von Ethik und Rechtlichkeit gebildeten Matrix werden die Handlungsmöglichkeiten von Robin Hood bis zu rechtskräftig verurteilten Managern sichtbar. Auch wenn das Recht (ABGB, HGB, ...) und seine Verankerung über Compliance Management Systeme in den Unternehmensorganisationen auf den ersten Blick konkreter greifbar als der Ethik-Begriff erscheint, so genügen Auftraggeber und Anbieter Handlungen erst bei beiderseitiger vollständiger rechtlicher Korrektheit dem Gesetz (transparente Ausschreibung und Beauftragung, Anfütterungsverbot, strengere Regelungen für Amtsträger, ...). [mehr]

LAB 2016 (2) - 21. November 2016

Das neue Arbeiten 

Menschen erbringen Leistung mit Freude, werden ihrer Leistung entsprechend bezahlt, nutzen zeitadäquate Technologien, arbeiten unabhängig von Ort und Zeit. Flexible Strukturen jenseits hierarchischer Starre. Vertrauen und Transparenz ohne Kontrolle. Arbeitsumgebungen, die Produktivität und Kreativität fördern. Eine Unternehmenskultur, die offen und bereit ist für alle Generationen. Eine Fiktion?

Maria Wieser berichtet über die Initiative „Das neue Arbeiten“, die sich zum Ziel gesetzt hat den diesbezüglichen „Reifegrad“ der Unternehmen zu erheben und verschiedene Kommunikationsplattformen für alle daran Interessierten zu bilden. Der gedankenanregende Dialog im LAB wird ergänzt mit filmischen Kurzdokumentationen und kleinen aber harausfordernden Experimenten. [mehr]

LAB 2016 (1) - 20. Juni 2016

Reinventing Organizations“ und Beispiele für „Organisationen mit neuen Entscheidungs- und Kooperationsformen

Willi Nowak und Lisa Purker fokussieren auf die Geschichte von Organisationen in der neue Organisationsmodelle wichtige Durchbrüche hervorgebracht haben, die es erlaubt haben jeweils komplexere Herausforderungen zu bewältigen und Ergebnisse in davor nie dagewesenem Ausmaß zu erreichen. Entlang der Thesen von Frédéric Laloux („Reinventing Organizations“) können die dort skizzierten wesentlichen drei Durchbrüche (Merkmale) evolutionärer Organisationen, nämlich Selbstführung, Ganzheit und evolutionärer Sinn, am Beispiel einzelner Organisationen hinsichtlich ihres Verwirklichungsgrades beobachtet werden. [mehr]

LAB 2015 (2) - 21. November 2015

Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und ihre Relevanz für Organisationsentwicklung

Unser Gehirn laut dem Gehirnforscher Gerald Hüther ein soziales Produkt und als solches für die Gestaltung von sozialen Beziehungen optimiert – es ist ein Sozialorgan.

Markus Lang und Heidemarie Seidl stellten neueste Erkenntnisse aus der Gehirnforschung vor und erörterten deren Relevanz im Kontext von MitarbeiterInnenführung, sowie Personal- und Organisationsentwicklung. Dargelegt und eingehend diskutiert wurde unter anderem wie die Beziehungsgestaltung in Unternehmen aussieht, in denen  mehr produktive Kooperation und Innovation als Wettbewerb stattfindet. Weitere Themen waren, welche Wege gibt es in den Organisationen von einer Ressourcenausnutzungskultur hin zu einer Potentialentfaltungskultur und wie kann das Management dazu beitragen, dass die MitarbeiterInnen mit mehr Begeisterung ihren Tätigkeiten nachgehen. [mehr]

LAB 2015 (1) - 12. Juni 2015

Entstehendes Neues

Schöpferische Zerstörung, Transformation und Radikale Innovation: ein Video-Experiment.

„Wenn es aber Wirklichkeitssinn gibt, und niemand wird bezweifeln, daß er seine Daseinsberechtigung hat, dann muß es auch etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann. Wer ihn besitzt, sagt beispielsweise nicht: Hier ist dies oder das geschehen, wird geschehen, muß geschehen; sondern er erfindet: Hier könnte, sollte oder müßte geschehn; und wenn man ihm von irgend etwas erklärt, daß es so sei, wie es sei, dann denkt er: Nun, es könnte wahrscheinlich auch anders sein. So ließe sich der Möglichkeitssinn geradezu als die Fähigkeit definieren, alles, was ebensogut sein könnte, zu denken und das, was ist, nicht wichtiger zu nehmen als das, was nicht ist. Man sieht, daß die Folgen solcher schöpferischen Anlage bemerkenswert sein können, und bedauerlicherweise lassen sie nicht selten das, was die Menschen bewundern, falsch erscheinen und das, was sie verbieten, als erlaubt oder wohl auch beides als gleichgültig. Solche Möglichkeitsmenschen leben, wie man sagt, in einem feineren Gespinst, in einem Gespinst von Dunst, Einbildung, Träumerei und Konjunktiven; Kindern, die diesen Hang haben, treibt man ihn nachdrücklich aus und nennt solche Menschen vor ihnen Phantasten, Träumer, Schwächlinge und Besserwisser oder Krittler.“ 

(Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften) [mehr]

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